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Marburg: Eilike Schlenkhoff und Juergen Staack

http://marburger-kunstverein.de/event/eilike-schlenkhoff-und-juergen-staack/#more-1613


09.06.2023 - 03.08.2023
Marburger Kunstverein Gerhard-Jahn-Platz 5 35037 Marburg
Eilike Schlenkhoff steht ganz im Zeichen reiner Malerei, dem traditionellsten Medium künstlerischer Darstellung. Mit jedem ihrer Werke stellt die Künstlerin mit Pinsel und Leinwand ihren subjektiven Standpunkt in Frage und ringt um Plausibilität. Wie von selbst erarbeiten sich ihre Bilder ihr Thema: den Bruch der Zweidimensionalität. Und am Ende eines jeden schöpferischen Aktes steht sowohl die stilistische als auch die technische Erhabenheit des Bildträgers, der in den Raum der Betrachtenden hineinragt. In ihrer Arbeit entbindet sie die Kunst von ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Es gibt kein Thema, es gibt keine Aussage, nur den alltäglich wiederkehrenden Prozess der Schöpfung als alleinige Direktive. Und doch – oder gerade deshalb? – stoßen ihre Arbeiten immer wieder in dieselbe Richtung vor. Es geht um Form, es geht um Farbe, es geht um Tiefe. Und so steht Eilike Schlenkhoffs Werk am Ende doch in einem Thema, für das sich die Rezipienten durch ihre subjektiven Empfindungen und Reaktionen eine jeweils ganz eigene Aussage erarbeiten und den Arbeiten der Künstlerin somit doch wieder die gesellschaftliche Verantwortung aufbürden.

Juergen Staack

Mentale Bilder schaffen, sie finden oder hinterlassen, sie zu distribuieren und zu verstecken, sie auflösen und erscheinen lassen, das sind künstlerische Vorgehensweisen des höchst vielschichtigen Werkes von Juergen Staack.

Dabei stand zunächst nicht nur die Übersetzbarkeit von Fotografie in Sprache, sondern auch die materielle Fragilität des analogen und in seiner Flüchtigkeit auch digitalen fotografischen Bildes im Vordergrund. Was ist ein Bild? Was ist noch kein Bild? Welche Codes sind nötig, um es zu lesen? Welche gehen verloren?

Im Zeitalter einer alles beherrschenden globalen Bildkultur stellt Juergen Staack die Frage nach den bilderzeugenden Grundlagen und Elementen gänzlich neu. Seine künstlerische Bildkritik findet dabei in Zeichnungen, Soundinstallationen, „sprechenden“ Bildern und poetischen Performances statt, in denen das Modell von „Sender – Nachricht – Empfänger“ durch den Einsatz unlesbarer Codes empfindlich gestört wird. Sie führen nicht nur die gravierenden Fehlstellen zwischen Wahrnehmung und Kommunikation vor, sondern auch die Grenzen bildhafter Repräsentation.

So forscht Staack unter anderem auf seinen zahlreichen Reisen durch Asien, Europa oder Jakutien ungewöhnlichen Phänomenen wie dem sibirischen „Eisflüstern“ nach („Ice-Whispering“, 2013); dem weltweiten Aussterben lokaler Sprachtraditionen („Transcription – Image“, 2008 und „Unser-Deutsch“, 2023) und den mit ihnen verknüpften kulturellen Traditionen und ökonomischen Überlebensstrategien – wie der Auktionssprache japanischer Thunfischhändler („TSUKIJI“, 2010) oder den illegal an Mauern angebrachten Telefonnummern von chinesischen Tagelöhnern („WEI“, 2012). *

Eingetragen am: Dienstag, 14.02.2023
Letzte Änderung: Samstag, 17.06.2023


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