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Frans Hals, Der Lautenspieler, um 1623/24, Paris, Musée du Louvre Photo, © RMN-Grand Palais (Musée du Louvre) / Franck Raux

Frans Hals, Der Lautenspieler, um 1623/24, Paris, Musée du Louvre Photo, © RMN-Grand Palais (Musée du Louvre) / Franck Raux

Berlin: Frans Hals * Highlight *

https://www.museumsportal-berlin.de/de/ausstellungen/frans-hals/


12.07.2024 - 03.11.2024
Kulturforum, Gemäldegalerie Matthäikirchplatz, 10785 Berlin
Im Jahr 2024 feiert Berlin einen der bedeutendsten Porträtmaler aller Zeiten: Frans Hals zählt neben Rembrandt und Vermeer zu den herausragenden niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts. Er schuf nicht nur unkonventionelle, ausdrucksstarke Porträts, sondern war auch der erste Künstler in Holland, der soziale Außenseiter als individuelle Persönlichkeiten im Porträtformat darstellte. Die Wiederentdeckung von Hals im 19. Jahrhundert hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Malerei. In Zusammenarbeit mit der National Gallery in London und dem Rijksmuseum in Amsterdam präsentiert die Gemäldegalerie eine umfassende monografische Ausstellung mit etwa 70 Werken.

Frans Hals (1582/83–1666) zählt heute zu den herausragenden Porträtisten. Neben seinen beeindruckenden Werken von Schützengesellschaften und Regenten schuf er zahlreiche Einzelporträts des niederländischen Bürgertums in Haarlem, seiner Heimatstadt. Er malte auch Genrefiguren wie Sänger, Schausteller oder Fischerkinder, die als Halbfiguren in nahsichtiger Darstellung erscheinen. Hals Werke zeichnen sich durch außergewöhnliche Lebendigkeit und treffende Charakterisierung aus. Seine locker ausgeführten, skizzenhaft wirkenden Gemälde beeinflussten die Malerei des späten 19. Jahrhunderts, und die Impressionisten sahen in Hals einen Vorläufer.

Die Berliner Gemäldegalerie beherbergt eine der umfangreichsten und hochwertigsten Sammlungen von Frans Hals-Bildern weltweit, darunter Highlights wie "Malle Babbe", "Porträt der Catharina Hooft mit ihrer Amme" und "Der singende Knabe mit Flöte".

Die Sonderausstellung in Berlin zeigt nicht nur eine erstklassige Auswahl von Hals Gemälden, sondern auch Werke aus seinem Umfeld und stellt ihn als herausragende Erscheinung in seinem historischen Kontext dar. Unter den 70 Werken befinden sich etwa 50 der bedeutendsten Gemälde von Frans Hals aus über 20 öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa, den USA und Kanada, darunter Highlights wie "Isaac Abrahamsz. Massa und Beatrix van der Laen" aus dem Rijksmuseum, "Der Junge Mann mit Totenkopf" aus der National Gallery in London und "Der Lautenspieler" aus dem Musée du Louvre in Paris. Die Ausstellung präsentiert auch Werke, die in Deutschland noch nie zuvor gezeigt wurden, wie das monumentale, über vier Meter breite Schützenstück "De magere compagnie".

Hals außergewöhnlich freier Malstil für seine Porträts macht ihn zu einem der modernsten Künstler seiner Zeit. Statt konventioneller Posen fängt er flüchtige Momente von Bewegungen oder Ausdrücken ein. Seine meisterhaft-illusionistische Malweise lässt die Dargestellten lebendig, offen und zugänglich wirken. Hals widmet sich ihren individuellen Eigenheiten ohne Vorurteile und mit Neugier, Witz und Einfühlungsvermögen. Lachen oder Lächeln ist dabei ein Schlüsselelement: In unübertroffener Weise versteht er es, lachende Figuren realistisch darzustellen.

Frans Hals porträtiert sozial Randständige genauso leidenschaftlich wie die bürgerliche Oberschicht der niederländischen Republik. Daneben schuf er außergewöhnlich innovative Genrebilder und Charakterstudien in Lebensgröße. Mit ihnen verlieh er Gesellschaftsgruppen, die in der zeitgenössischen Porträtmalerei keinen Platz fanden, eine bisher unbekannte Sichtbarkeit.

Nicht nur in dieser Hinsicht, sondern auch aufgrund seines lockeren, virtuosen Farbauftrags sowie der Spontaneität und Unmittelbarkeit seiner Darstellungen kann Hals als Wegbereiter der Moderne betrachtet werden. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts dienten seine Gemälde als wichtige Vorbilder und Inspirationsquellen für Realisten und Impressionisten wie Max Liebermann, Wilhelm Leibl und Lovis Corinth. Die Berliner Ausstellung wird Werke dieser genannten Künstler im Kontext ihres großen Vorbilds präsentieren. Dadurch rückt nicht nur Hals außergewöhnliche künstlerische Schöpfungskraft in den Fokus, sondern auch die weitreichende Wirkung seiner Werke auf die Entwicklung der europäischen Malerei.

Eingetragen am: Donnerstag, 10.08.2023
Letzte Änderung: Donnerstag, 28.09.2023


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