Skip to Content

Home > Deutschland > Bayern > München: Albert Scopin. Schwarzes Licht

< Previous | Next >


München: Albert Scopin. Schwarzes Licht

https://


29.10.2022 - 15.01.2023
Bayerisches Nationalmuseum Prinzregentenstraße 3 80538 München
Vernissage am 28. Okt. 2022 um 17 Uhr

Albert Scopin, 1943 in Freiburg im Breisgau geboren, hat sich einem Material zugewandt, das zwar in unserem Alltag überall präsent, aber im Bereich der Kunst eher ungewöhnlich ist: dem Asphalt. Seine intensive künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Werkstoff ist einmalig. Seit gut 10 Jahren schafft er aus und mit ihm zwei- und dreidimensionale Werke von starker Präsenz und Ausdruckskraft.

Scopins Handwerkszeug sind Schmelzöfen, Gasbrenner, Besen und anderes Gerät, mit dem er die auf über 200 Grad erhitzte, zähflüssige Masse auf Holzplatten aufbringt und verteilt, ein Prozess, der langjährige Erfahrung und höchste Könnerschaft verlangt. Die Idee, Asphalt als Farbe für seine meist großformatigen Werke zu verwenden, ist das Ergebnis eines langen Reflexionsprozesses. In den frühen 1970er-Jahren lebte Scopin in New York, eine prägende Zeit in seinem Leben. Die schlechten Straßen Manhattans mit ihren Schlaglöchern und unzähligen Ausbesserungen in übereinanderliegenden Schichten unterschiedlicher Farbe und Konsistenz erschienen ihm seinerzeit wie Strukturen unserer Zivilisation und haben sich als Bild in sein Gedächtnis eingebrannt. Doch erst fast 40 Jahre später fand er die nötige Inspiration beim Anblick einer großformatigen Kohlearbeit des koreanischen Künstlers Lee Bae. Seit diesem Moment bestimmt die Beschäftigung mit dem Material Asphalt und der Wille, dem Betrachter die Schönheit und Energie dieses organischen Werkstoffes nahezubringen, sein gesamtes Wirken als Künstler.

Scopins Werke haben eine ruhige, geradezu meditative Ausstrahlung und sind dennoch energiegeladen. So archaisch wie das Material sind oft die Formen, in denen Scopin die heiße Masse auf dem hölzernen Grund verteilt. Sie sind stark, wirkungsmächtig, monolithisch, andere erinnern durch ihren mitunter durchaus schwungvollen Auftrag an Werke des Informel oder auch an asiatische Kalligrafie.

Eingetragen am: Donnerstag, 20.10.2022


Ihre Stimme Fehler oder Änderung mitteilen