asper Johns (*1930) zählt zweifellos zu den herausragenden US-amerikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts. In den 1950er Jahren brachte er eine revolutionäre Veränderung in die Welt der Malerei, indem er die amerikanische Flagge und Zielscheiben auf seine Leinwände bannte. Seine Werke legten den Grundstein für die Pop-Art-Bewegung. Doch weitaus weniger bekannt ist Johns Leidenschaft als Sammler, insbesondere von Zeichnungen. Das Kunstmuseum Basel bietet nun erstmals und exklusiv einen tiefen Einblick in diese einzigartige Sammlung des Künstlers.

Die Sammlung von Jasper Johns verdeutlicht seine Liebe zum Medium der Zeichnung in all seinen Facetten. Über Jahrzehnte hinweg hat Johns mit der Neugier eines Künstlers und dem Gespür eines Kenners herausragende und außergewöhnliche Zeichnungen zusammengetragen. In seiner Sammlung findet man beispielsweise ein anonymes Selbstporträt eines jungen Künstlers aus den USA, das in der Mitte des 20. Jahrhunderts entstand, und es teilt seinen Raum mit einem überraschenden Selbstbildnis von Paul Cézanne, einem der einflussreichsten französischen Künstler des späten 19. Jahrhunderts. Handstudien von Käthe Kollwitz finden in dieser Sammlung ein Echo über verschiedene Epochen hinweg, von Zeichnungen von Johann Heinrich Füssli bis hin zu einem Handabdruck von Marcel Duchamp.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Basel | Neubau präsentiert eine sorgfältig ausgewählte Sammlung von 103 Zeichnungen von 47 Künstler:innen aus Johns Sammlung. Dabei steht das Thema des menschlichen Körpers im Mittelpunkt, dem sich ein Großteil der Werke widmet, mit einem besonderen Fokus auf Porträts.