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Lutz Bacher, Jackie & Me, 1989. Print 6 of 7, Astrup Fearnley Collection, Oslo. Courtesy of the Estate of Lutz Bacher and Galerie Buchholz.

Lutz Bacher, Jackie & Me, 1989. Print 6 of 7, Astrup Fearnley Collection, Oslo. Courtesy of the Estate of Lutz Bacher and Galerie Buchholz.

Oslo: Lutz Bacher. Burning the Days Neu

https://www.afmuseet.no/en/exhibitions/lutz-bacher-burning-the-days/


26.09.2025 - 04.01.2026
Astrup Fearnley Museet Strandpromenaden 2 0252 Oslo
Astrup Fearnley Museet und WIELS Brüssel kündigen die erste posthume Überblicksausstellung der amerikanischen Künstlerin Lutz Bacher (1943–2019) an.

Diese wegweisende Ausstellung bietet einen umfassenden Blick auf Bachers provokatives, Grenzgänge der Kunst: eine fünzigjährige, kompromisslose Oeuvre, die eine verstörende Mischung aus Gefühl, Humor, popkulturellen Bezügen sowie schonungsloser Untersuchung von Sexualität, Gewalt, politischer Paranoia und kosmischer Metaphysik zeigt.

Lutz Bacher lebte in Berkeley, Kalifornien, und später in New York City. Früh in ihrem künstlerischen Schaffen übernahm sie ein fiktives, maskulin klingendes Pseudonym und bestand auf einem offenen Verständnis von Autorenschaft sowie einer Identität, die bewusst der Kategorisierung entzogen war.

In den späten 1970er-Jahren begann Bacher damit, Fotografien zu machen. Sie schoss eigene Bilder ebenso wie transformierte Fundfotografien, verstärkte deren Resonanz durch Verzerrung, Bearbeitung und Kombination oder durch das Aufdecken halb versteckter Details. Ihre Methode hing vom Zufall ab – von Entdeckungen, die ihr die Welt zufällig bescheren konnte. Diese Offenheit wuchs später zu Skulpturen, Videoarbeiten und schließlich zu raumfüllenden Installationen heran. Sie setzte sich dafür ein, dass Künstler mit Kunst und Leben durch das, was die Welt bereits geschaffen hat, rechnen können – und sich von plötzlichen Momenten von Schönheit, Humor oder Gewalt überraschen lassen. Dieser Kunstansatz umarmte die kunsthistorische Tradition des Ready-Mades, verwischte jedoch deren Logik und bediente sich einer breiten Palette gefundener Materialien – Texte, Archivfragmente, Musik und Objekte – in einer wilden Beziehung zueinander.

Als Künstlerin setzte sich Lutz Bacher zeitlebens mit dem politischen und psychischen Unterströmungen des letzten amerikanischen Jahrhunderts auseinander. Mehrere der Motive in Burning the Days sind ikonische amerika­nische Symbole: Präsidenten, Bisons, Witwen, Waffen und Attentatsversuche. Ihre Kunst wurzelt in dieser äußeren Gewalt, doch ebenso aus inneren Fragen, die eine intimere und existenzielle Skala ausstrahlen: Wer könnte Lutz Bacher sein? Was könnte sie als Künstlerin tun? Was könnte ihre Kunst heute oder später bedeuten?

Der Ausstellungstitel Burning the Days ist Bachers eigene Bezeichnung. Es handelt sich um den Titel, den sie einem unfertigen Buch gab, das heute als Ordner in ihrem Archiv existiert. Das Buch ist eine chronologische Zusammenstellung von Arbeiten der Künstlerin von 2013 bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 2019. Der Titel bezieht sich auf den Ausdruck, den Soldaten im Vietnamkrieg verwendeten, um ZeitOff zu bezeichnen, die dennoch im Einsatz blieb: „burning the days“ – die Tage brennen. Die Ausstellung Lutz Bacher: Burning the Days könnte ebenfalls als Entwurf verstanden werden, denn ähnlich wie das Buch bleibt sie unvollendet oder unfertig – eine Erinnerung an die Vergangenheit ebenso wie eine Sprache, die noch kommen wird. Anstatt einer strikt chronologischen Reihenfolge folgt sie einer Abfolge assoziativer Begegnungen – im Einklang mit Bachers eigener Haltung.

Eingetragen am: Dienstag, 07.10.2025


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