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David Lynch Preisträger des Goslarer Kaiserrings 2010 David Lynch, Portrait © David Lynch Courtesy: David Lynch Photographer: Mark Berry

David Lynch Preisträger des Goslarer Kaiserrings 2010 Neu

http://www.moenchehaus.de/moench/moencset.htm

GOSLAR. Dem amerikanischen Künstler David Lynch wird der Kaiserring der Stadt Goslar des Jahres 2010 verliehen. Das gab Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies am Freitagabend beim traditionellen Neujahrsempfang in der Goslarer Kaiserpfalz bekannt. Der 1946 in Missoula im US-Bundesstaat Montana geboren Künstler wird den Kaiserring am 9. Oktober 2010 in Goslar in Empfang nehmen.

Laut Jury erhält David Lynch den Kaiserring für sein faszinierendes, gewaltiges Werk, das von früh an die Grenzen zwischen bildender Kunst und Film geleugnet hat. „Kein anderer Filmemacher bezieht sich in seinen Einstellungen so anhaltend auf die Erfahrungen des bildenden Künstlers. Lynch entwirft in Bildern, Zeichnungen und Fotografien Stimmungen, unterzieht sie formalen Exzessen, die in den Filmen nachklingen. Es ist eine leidenschaftliche Malerei, die mit dem Wissen um das Risiko spielt. Immer wieder bricht eine unzähmbare Wildheit aus den Bildern. Regelverstöße, Aufstand gegen Geschmack, Stilgefühl und Anstand sind unübersehbar“, so die Jurybegründung weiter.

Malen stand für David Lynch am Beginn seiner Karriere und Malen begleitet sein Werk bis heute. Lynch ist nicht nur ein angesehener Maler, sondern auch Filmemacher, Fotograf und Skulpturen-Bildner. Seine Werke zeigte er in berühmten Galerien rund um den Globus, unter anderem in New York, Paris und Tokio. Lynch, der mehrfach für den Oscar nominiert und 2006 auf den Filmfestspielen von Venedig für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde, zählt zu den kontroversesten Filmemachern unserer Zeit. Bekannt wurde er durch seine bildmächtigen Filme wie The Elephant Man, Blue Velvet, Wild at Heart oder Lost Highway.

Biografie
David Lynch wurde am 20. Januar 1946 in Missoula im US-Bundesstaat Montana geboren.
Im Jahr 1964 absolvierte er in Virginia die Highschool und zog nach Washington D.C. und Boston, um Kunst zu studieren. Nach einem Jahr änderte er seine Pläne und wollte Maler werden. Er schrieb sich 1965 an der Pennsylvania Academy of Fine Arts in Philadelphia ein.
Ein Kunstmäzen gab ihm 1968 den Auftrag, ein "bewegtes Gemälde" zu schaffen. Lynch lieferte den vierminütigen Film The Alphabet ab und gewann ein Stipendium beim American Film Institute in Beverly Hills. Es folgte die Arbeit zum Kurzfilm The Grandmother, für den er 1970 ausgezeichnet wurde. Er setzte sein Studium fort und drehte sechs Jahre an dem Film Eraserhead, der 1977 erschien und zum Kultfilm wurde. Der Produzent Mel Brooks ermöglichte ihm den Spielfilm The Elephant Man, mit dem Lynch 1980 schlagartig berühmt wurde. Achtmal wurde der Film für den Oscar nominiert. Neben seinen erfolgreichen Filmen wie zum Beispiel Blue Velvet und Wild at Heart drehte Lynch etliche Kurz- und Werbefilme. Außerdem war er 1991 verantwortlich für die Musikvideos Dangerous von Michael Jackson und Wicked Game von Chris Isaak. Im Jahr 2005 veröffentlichte Lynch als Regisseur, Drehbuchautor und ausführender Produzent die Kurzfilmserie Dumb Land.

Aktuelle Ausstellung
Als erstes Museum in Deutschland stellt das Max Ernst Museum in Brühl zurzeit in der Ausstellung „Dark Splendor“ bis zum 21. März 2010 über 140 Werke von David Lynch aus.


Der Goslarer Kaiserring ist einer der weltweit renommiertesten Preise für moderne Kunst. Vor David Lynch haben diesen Preis unter anderem Henry Moore, Max Ernst, Alexander Calder, Joseph Beuys, Günther Uecker, Georg Baselitz, Christo, Gerhard Richter, Cindy Sherman, Sigmar Polke, Christian Boltanski, Jenny Holzer, Robert Longo, Jörg Immendorff, Matthew Barney, Andreas Gursky und im letzten Jahr Bridget Riley erhalten.

Eingetragen von: admin
am: Dienstag, 12.01.2010