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Linnich: Junge Rebellen. Polke, Richter & Friends

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29.10.2023 - 07.07.2024
Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich Rurstraße 9-11, 52441 Linnich
Eröffnung am Sonntag, 29. Oktober 2023 11:30:00 Uhr

Vom 29. Oktober 2023 bis 07. Juli 2024 präsentiert das Deutsche Glasmalerei-Museum Linnich (DGML) die besondere Ausstellung "JUNGE REBELLEN – POLKE, RICHTER & FRIENDS: Experimentelle Avantgarde im Schnittpunkt von Glaskunst, Malerei und Fotografie".

Die Ausstellung hebt insbesondere hervor:

Eine bisher noch nicht öffentlich ausgestellte Fenster-Tür-Kombination von Sigmar Polke.

Eine bis dato unveröffentlichte Auswahl von Entwürfen von Gerhard Richter für die Fenster im Südquerhaus des Kölner Doms, zusammen mit dem Original-Probefenster.

Die Forschungsarbeit des Museums begann mit der Frage nach den glasmalerischen Schwerpunkten von Polke und Richter und führte zu spannenden Entdeckungen über die Gemeinsamkeiten und Ursprünge dieser außergewöhnlichen Künstler.

Die Exponate in der Ausstellung haben ihre eigenen, einzigartigen Geschichten. Die Fenster-Tür-Kombination von Sigmar Polke war lange Zeit im Archiv des Museums gelagert, während die Entwürfe und Original-Probefenster von Gerhard Richter für die Kölner Domfenster fast vergessen in einem der Türme des Doms aufbewahrt wurden. Die Suche nach Richters Werken führte Museumsleiterin Luzia Schlösser, Frau Dr. Katrin Wittstadt (Wissenschaftliche Leiterin der Glasrestaurierungswerkstatt der Kölner Dombauhütte), Dr. Ulrike Brinkmann (Leiterin der Glasmalereiwerkstatt der Kölner Dombauhütte) und dem Kunsthistoriker Felix Busse in die verborgenen Ecken des Kölner Domarchivs.

Beide Werke markieren den Anfang ihrer glasmalerischen Karrieren. Interessanterweise schloss Sigmar Polke sein Lebenswerk im Jahr 2009 mit der Gestaltung von sieben Achat- und fünf Farbglasfenstern im Grossmünster in Zürich ab. Sowohl Polke als auch Gerhard Richter verzichteten auf ihre Honorare für die Gestaltung dieser Fenster, ebenso wie für die Kölner Domfenster. Diese Werke sind Geschenke der Künstler an die Öffentlichkeit und zeugen von einer tiefgründigen, persönlichen Auseinandersetzung mit religiösen Themen, jeweils auf ihre eigene kritische und künstlerische Weise.

Die gezeigten Glasfenster im DGML ab Ende Oktober sind hervorragende Beispiele für die künstlerische Verwendung von Licht und Material. Darüber hinaus zeugen sie von der Innovationskraft und dem Mut dieser außergewöhnlichen Künstler. Für die Umsetzung beider Fenster wurden spezielle handwerkliche Techniken entwickelt: Beim Richterfenster wurde erstmals anstelle von Bleiruten eine neu entwickelte Silikonverfugung verwendet, während Sigmar Polke bei der Achatverglasung völlig neue Materialien einsetzte, die technisch anspruchsvoll umgesetzt werden mussten.

Doch es gibt mehr, was die beiden Vertreter der deutschen Kunstavantgarde verbindet:

Ihre Geschichte begann in den frühen 1960er Jahren, als sich Sigmar Polke und Gerhard Richter während ihres Studiums an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Klasse von Karl Otto Götz kennenlernten. 1963 schlossen sie sich mit ihren Studienkollegen Manfred Kuttner und Konrad Lueg, auch bekannt als Konrad Fischer, zusammen und stellten ihre Werke außerhalb des etablierten Kunstbetriebs aus, da ihnen aufgrund ihrer neuen, experimentellen Kunstformen und ersten Performances und Happenings der Zugang verwehrt blieb.

Diese frühen Jahre ihrer künstlerischen Entwicklung zeigen bereits den roten Faden ihrer Karrieren: Mut zum Experimentieren und ein rebellischer, innovativer Geist. Die Ausstellung im Deutschen Glasmalerei-Museum zeigt mittels Fotos und Kunstwerken die gemeinsamen Anfänge dieser vier herausragenden Künstler und dokumentiert ihre individuellen Entwicklungsprozesse. Dabei werden die vielfältigen Verbindungen zwischen Glasmalerei, Fotografie und Malerei verdeutlicht und herausgearbeitet. Schirmherrin der Ausstellung ist Sabine Verheyen, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament.

Vier Männer - Vier Frauen: Ein Blick in die Zukunft

Sigmar Polke, Gerhard Richter, Manfred Kuttner und Konrad Lueg trugen mit ihrer Gesellschaftskritik maßgeblich zur Förderung der künstlerischen Freiheit in Deutschland bei und wurden Vorbilder für Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart. In diesem Sinne stellt das DGML in der Sonderausstellung junge, innovative Künstlerinnen vor, die von den rebellischen Künstlern von damals inspiriert wurden: Laura Aberham, Undine Bandelin, Wanda Koller und Katja Mölich präsentieren Glaskunst, Malerei sowie Installationen und Collagen. Dies schafft eine spannende Verbindung und trägt den roten Faden der Rebellion, des Muts und der Innovation in die Zukunft.

Eingetragen am: Sonntag, 29.10.2023
Letzte Änderung: Freitag, 03.11.2023


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