Im Rahmen des Kunstherbstes 2023 hat der US-amerikanische Künstler Mark Dion ein Kunstwerk aus Objekten der Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin geschaffen, welches zuerst im Museum Nikolaikirche in Berlin ausgestellt wird. Seine Installationen gehen über Raum und Zeit hinaus und werfen einen kritischen Blick auf die Natur von Kinderspielzeug.

Um diese Ausstellung zu realisieren, forschte Mark Dion über Monate in der beeindruckenden Sammlung des Stadtmuseums Berlin, einer der größten Sammlungen Deutschlands mit rund 70.000 Objekten. Auf dieser Grundlage kreierte er ein Kunstlabyrinth aus Brettspielen, eine Tierpyramide, einen Rundkurs mit einem imaginären Wettrennen zwischen verschiedensten Fahrzeugen und weitere Installationen. Ebenso sind in der Ausstellung eine Puppenhöhle, eine Kriegsszene und ein "Giftschrank" mit kontroversen und tabubrechenden Spielzeugen zu sehen. Eine 36-seitige, farbig illustrierte Broschüre begleitet die Präsentation.

Mark Dion hat sich seit den späten 1980er Jahren intensiv mit der Frage beschäftigt, wie Wissen in Museen generiert und vermittelt wird, stets mit einem kritischen Blick auf Systeme der Ausbeutung und Unterdrückung. Denn Spielzeuge, die in der Regel von Erwachsenen für Kinder entworfen werden, vermitteln immer auch Vorstellungen über den Menschen und seine Welt. Kinder übernehmen durch den Umgang mit Spielzeug bestimmte Rollenbilder und werden gezielt mit Themen und Ideologien konfrontiert.

Das Projekt wird vom neu entwickelten ELLAH-Lab begleitet, das die künstlerische Auseinandersetzung und das kreative Lernen kontinuierlich in den Besuch der Bundeskunsthalle für Menschen jeden Alters integrieren möchte.