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Franz Erhard Walther vor dem Doppelzeltstück von 1969, Rhön 2023, Sammlung Franz Erhard Walther Stiftung

Franz Erhard Walther vor dem Doppelzeltstück von 1969, Rhön 2023, Sammlung Franz Erhard Walther Stiftung

Bonn: Franz Erhard Walther. Bilder im Kopf, Körper im Raum

https://www.bundeskunsthalle.de/ausstellungen/index.html


22.03.2024 - 28.07.2024
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Helmut-Kohl-Allee 4 53113 Bonn
Aufgrund der fortwährenden Bedeutung und Relevanz seines Werkes in der zeitgenössischen Kunstwelt und zur Ehrung seines 85. Geburtstages plant die Bundeskunsthalle für das Jahr 2024 eine umfangreiche Überblicksausstellung, die dem Schaffen von Franz Erhard Walther (*1939) gewidmet ist. Insbesondere im Rheinland, das eine bedeutende Rolle als Ort seiner Studien und künstlerischen Tätigkeit spielte, wird eine Retrospektive als dringend erforderlich angesehen.

Franz Erhard Walther prägte in den frühen 1960er-Jahren, im Umfeld des Minimalismus und jenseits der herkömmlichen Vorstellungen von Skulptur und Malerei, einen neuen Kunstbegriff. Dieser involviert den Betrachter als aktiven Teilnehmer: Sein Erster Werksatz (1963–1969), bestehend aus 58 aktivierbaren Elementen, wurde legendär. Der Künstler revolutionierte das Verständnis von Skulptur und den Betrachter, indem er "Handlungen als Werkform" begriff und Gesten und Handlungen zum wesentlichen Bestandteil seiner Kunst machte. Dank seines außergewöhnlichen Engagements als Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg wurde Franz Erhard Walther zu einem der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler und Lehrer in Deutschland. Die kunsthistorische Bedeutung seines Schaffens steht außer Frage.

Bereits in seinen frühen Werken beschäftigte sich der Künstler mit Prozessen als gestalterischem Prinzip, während seiner Zeit in Düsseldorf experimentierte er intensiv und trieb Innovationen voran. Seit Anfang 1963 verwendete er Stoff, ein damals unkonventionelles künstlerisches Material, für die Herstellung nahezu aller seiner Aktivierungsobjekte. In den Wandformationen der 1980er-Jahre erreichte er eine einzigartige Verschmelzung von Malerei, Skulptur und Architektur, die bis heute anhält.

Die Ausstellung wird eine fokussierte, repräsentative Auswahl seiner handlungsorientierten Arbeiten präsentieren, einschließlich Zeichnungen, die einen Einblick in verschiedene Schaffensperioden bieten. Frühe Werke wie die Handstücke, Schreitsockel und Raumelemente werden zum Ersten Werksatz führen, gefolgt von verschiedenen Wandformationen, Konfigurationen, dem Neuen Alphabet und den Handlungsbahnen.

Filmaufnahmen, einschließlich neuer Aufnahmen vor Ort, werden die zeitlichen Abläufe der verschiedenen Handlungen und Aktivierungen durch den Künstler und die Teilnehmer dokumentieren. Einige Exponate in der Ausstellung, sowie eigens angefertigte 'Ausstellungsexemplare', können vom Publikum aktiviert werden. Die Interaktion zwischen Körper und Objekt verwandelt jeden Besucher in einen Teil des Kunstwerks. Die Ausführenden schaffen ihre eigenen Geschichten, und das Werk befindet sich in einem ständigen Wandel: Kunstwerk, Körper, Ort und Raum verschmelzen auf ungewöhnliche Weise zu einer Einheit, die neue Erfahrungen im Umgang mit Kunst und mit sich selbst ermöglicht.

Ein umfangreicher Katalog wird Neuaufnahmen der Werkaktivierungen enthalten, und eine ausführliche Social-Media-Kampagne wird die Ausstellung begleiten.

Eingetragen am: Sonntag, 29.10.2023


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