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Ulrich Hachulla Junges Paar in der Straßenbahn	 	 1971		 125,0 x 90,0 cm Mischtechnik auf Leinwand Kunsthalle Rostock  Foto: Kunsthalle Rostock © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Ulrich Hachulla Junges Paar in der Straßenbahn 1971 125,0 x 90,0 cm Mischtechnik auf Leinwand Kunsthalle Rostock Foto: Kunsthalle Rostock © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Rostock: Ulrich Hachulla – Werkschau mit Arbeiten seiner Meisterschüler Matthias Ludwig und Michael Geändert

https://www.kunsthallerostock.de/de/ausstellungen/ausstellung/2019/sabine-moritz


03.11.2019 - 12.01.2020
Kunsthalle Rostock Hamburger Straße 40 D-18069 Rostock
Am 02. November 2019 wird in der Kunsthalle Rostock die Ausstellung Ulrich Hachulla - Werkschau eröffnet. Bis zum 12. Januar 2020 erhalten Besucher mit über 90 Gemälden von Ulrich Hachulla (´1943) einen umfassenden Einblick in das gesamte malerische Oeuvre des Künstlers, der neben Arno Rink und Volker Stelzmann zu den wichtigsten Vertretern der zweiten Generation der Leipziger Schule zählt. Ergänzt wird die Schau um jeweils 10 aktuelle Gemälde seiner Meisterschüler Michael Triegel (´1968) und Matthias Ludwig (´1969). Deren sehr unterschiedliche künstlerische Ausdrucksweisen werfen dabei auch das Licht auf Hachullas engagiertes Wirken als Lehrer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig.

Hachulla, der selbst an der HGB Leipzig bei Werner Tübke und Bernhard Heisig gelernt hat, machte noch während seines Studiums 1964 bis 1968 durch seine eindringlichen Porträts und Milieuschilderungen auf sich aufmerksam. In zahlreichen Variationen von Stadt-, Cafe-, Fest­ und Strandszenen untersucht Hachulla menschliche Beziehungen und reflektiert existenzielle Fragen von Macht, Einsamkeit und Verzweiflung, nicht ohne dabei die sich zuspitzende Krisenhaftigkeit seiner Zeit zu spiegeln. Von altdeutscher Malerei und italienischer Renaissance ebenso beeinflusst wie von der Neuen Sachlichkeit, entwickelte er dabei einen unverkennbaren, oft als spröde beschriebenen Figurenstil, der bei aller Detailfreude von subtiler Überzeichnung und Verfremdung gekennzeichnet ist.

Die umfassende Ausstellung in der Kunsthalle Rostock zeigt erstmals die Vielseitigkeit im Oeuvre von Ulrich Hachulla. Als Chronist seiner Generation, der den Menschen im Privaten wie im Gesellschaftlichen abbildet, sind die Arbeiten Hachullas nicht nur als ein Kommentar zur Gesellschaft der DDR zu verstehen, sondern haben auch heute nichts an Gültigkeit

verloren. Mit Leihgaben aus öffentlichen Sammlungen und Museen, wie dem Museum Barberini Potsdam, der Moritzburg Halle, dem Museum der bildenden Künste Leipzig, dem Kunstarchiv Beeskow und dem Staatlichen Museum Schwerin, Arbeiten aus den eigenen Beständen der Kunsthalle sowie zahlreichen Leihgaben aus Privatsammlungen wird ein malerischer Querschnitt von 1963 bis 2019 gezeigt.

Neben seiner eigenen malerischen Tätigkeit war Ulrich Hachulla eine lange Zeit als Lehrer an der HGB tätig. Über mehrere Dekaden von 1976 bis zu seiner Emeritierung 2008 leitete er die Grafikabteilung der HGB und prägte dort zunächst als Dozent und ab 1993 als Professor zahlreiche Schüler. Mit seinem breitgefächerten Interesse an Literatur, Film, Theater und Musik und seinem ebenso facettenreichen Lehrangebot setzte er entscheidende Impulse bei der Findung der eigenen Formensprache und der eigenen künstlerischen Haltung. Wie unterschiedlich diese ausfallen können zeigen die Arbeiten seiner beiden Meisterschüler Micheal Triegel und Matthias Ludwig.

Michael Triegel, der 1990 bis 1997 Malerei bei Arno Rink und Ulrich Hachulla studierte, zählt heute neben Neo Rauch zu einem der wichtigsten Vertreter der Neuen Leipziger Schule. Die feinmalerischen allegorischen Szenen, eigentümlichen Porträts und Stillleben von Michael Triegel scheinen angelehnt an die Alten Meister, doch sein gewitztes intellektuelles Spiel mit überkommenen Lesarten der christlichen Ikonografie und antiken Mythologie katapultiert uns zurück ins heute und macht Brüche und Kontinuitäten der Kulturgeschichte sichtbar.

Matthias Ludwig, der 1991 bis 2001 bei Sighard Gille und Ulrich Hachulla studierte, teilt mit Hachulla nicht nur das Interesse am Menschen und seinen Beziehungen, sondern auch deren Überzeichnungen. Auch seine Figuren sind, trotz scheinbar gemeinsamer Tätigkeiten und Interaktionen merkwürdig isoliert, stets in sich versunken, in ihren Gedanken verloren. Seine jüngsten Arbeiten, besonders die Kinderporträts, zeugen von einer gewissen Unschuld und dennoch geht von den Werken Ludwigs immer auch ein beunruhigender Charakter aus.

Eingetragen am: Samstag, 19.10.2019
Letzte Änderung: Montag, 07.02.2022


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