Der weltweit angesehene Bildhauer Stephan Balkenhol gewährt uns einen einzigartigen Einblick in seine Kunstwelt. Ein Teil seiner geschaffenen Kunstfamilie versammelt sich zu einem Besuch im Museum Wiesbaden, wo sie die Sammlung der Alten Meister ehrt. Ähnlich einer bedeutenden Familienfeier treffen sich in diesem außergewöhnlichen Moment der engste Kreis und weitere Mitglieder samt tierischer Begleitung, um sich gemeinsam das Museum anzusehen und das Gesehene zu besprechen. Es entsteht ein zwangloser Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und ihren künstlerischen Vorfahren. Die Besucher treten in das entstandene Szenario ein und werden selbst Teil der kollektiven Betrachtung der Kunst. Traditionelle Betrachtungsweisen werden aufgebrochen, in Bewegung versetzt und verbinden alle Anwesenden miteinander.

Balkenhols künstlerische Schöpfungen sind tief in der europäischen Kunstgeschichte und ihrem humanistischen Anspruch verwurzelt. Mitunter greift Balkenhol direkt auf diesen kulturellen Reichtum zurück, überträgt ihn jedoch in seinen eigenen unverwechselbaren Stil. So schenkt er uns, ähnlich wie bei seiner modernen Variation der Venus von Milo, eine zeitgemäße Interpretation der Göttin. Seine Figuren repräsentieren unseren Alltag auf äußerst lebendige Weise und schaffen dadurch eine starke Verbindung zu unserem eigenen Selbst. Balkenhols Figuren sind immer auch ein Spiegelbild von uns selbst.