Tauba Auerbach, geboren 1981 in San Francisco und derzeit in New York lebend, erkundet die sichtbaren und unsichtbaren Verbindungen, Strukturen und Rhythmen, die unser Universum prägen. Ihr künstlerischer Blick richtet sich auch auf das Mikro- und Makrokosmische, aus dem sich die Komplexität des Seins formt. Dabei setzt sie sich mit wissenschaftlichen Disziplinen wie Mathematik, Physik, Anatomie, Linguistik und Philosophie auseinander und nutzt ihre Regeln und Methoden oft auf unkonventionelle Weise. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Bereichen, die sich nicht eindeutig messen, kategorisieren oder erklären lassen. Mehrdeutigkeiten, Zwischenräume und Grenzerscheinungen sind daher wiederkehrende Themen in ihrer Arbeit.

Die Werke von Auerbach, zu denen Malereien, Zeichnungen, Webereien, Filme, Künstlerbücher, Typografie und Skulpturen gehören, können als sensible Assoziationen zur künstlerischen Forschung betrachtet werden. Sie zeichnen sich einerseits durch innovative Ästhetik und Formsprache aus und andererseits durch bemerkenswerte Vielfalt. Diese Merkmale begründen Auerbachs souveräne Stellung im zeitgenössischen Kunstdiskurs. Die Ausstellung im Fridericianum präsentiert neue Werke, einige davon speziell für Kassel entwickelt, begleitet von ortsspezifisch inszenierten älteren Arbeiten.