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Guido Reni (1575–1642) Bacchus und Ariadne, um 1614–16 Öl auf Leinwand, 96 x 86 cm Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles Foto: Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles

Guido Reni (1575–1642) Bacchus und Ariadne, um 1614–16 Öl auf Leinwand, 96 x 86 cm Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles Foto: Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles

Frankfurt Main: Guido Reni. Der Göttliche

https://newsroom.staedelmuseum.de/de/themen/guido-reni-der-goettliche


23.11.2022 - 05.03.2023
Städel Museum Schaumainkai 63 60596 Frankfurt am Main
In einer groß angelegten Ausstellung entdeckt das Städel Museum ab dem 23. November 2022 den einstigen Malerstar des italienischen Barock wieder: Guido Reni (1575–1642). Zu seiner Zeit war Reni einer der erfolgreichsten und gefeiertsten Maler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern, zu denen etwa der Borghese-Papst Paul V., der Herzog von Mantua oder die englische Königin zählten. Im 19. Jahrhundert aufgrund anderer ästhetischer Vorlieben kaum geschätzt und später durch die einseitige Konzentration auf seinen zeitweisen Rivalen Caravaggio in die zweite Reihe verdrängt, hat er heute im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr den Platz, den er verdient.

Erstmals seit über 30 Jahren führt das Städel Museum in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid rund 130 seiner faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken zusammen und eröffnet einen neuen Blick auf Guido Reni. Der Maler war zutiefst religiös und zugleich abergläubisch, sagenhaft erfolgreich und hoffnungslos spielsüchtig, wie eine zeitgenössische Biografie mitteilt. Den ehrenvollen Beinamen Il divino (dt. „Der Göttliche“) erhielt Reni schon zu Lebzeiten – dieser bezieht sich auf seinen Ruhm als Künstlerstar, der sich im Wissen um sein Können gelegentlich auch divenhaft verhielt. „Der Göttliche“ verweist aber auch auf seine Themen: Reni ist der Maler des Göttlichen. Mit seiner Kunst prägte er die europäische Bildwelt tiefgreifend und übersetzte wie kein anderer die Schönheit des Göttlichen in Malerei – gleich ob es sich um den christlichen Himmel oder die antike Götterwelt handelte. Die enorme Wirkung seines Schaffens zeigt sich etwa in den unzähligen Varianten seiner Darstellungen des Hauptes Christi und Mariens mit zum Himmel gewandtem Blick, deren Reproduktionen sich noch heute als Einlegeblätter in katholischen Gebetsbüchern finden. Diese beispiellose Rezeptionsgeschichte hat Renis Image lange negativ geprägt und die eigentlichen Qualitäten sowie andere faszinierende Aspekte seiner Kunst aus dem Bewusstsein verdrängt.

Eingetragen am: Montag, 17.10.2022


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