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Berlin: MONOMATERIA Neu

https://www.kunstsaele.de/


20.01.2023 - 04.02.2023
Kunstsaele c/o Studio Michael Müller Eresburgstraße 24-29 12103 Berlin
Nevin Aladag, Darren Almond, Monica Bonvicini, Leiko Ikemura, John Isaac, Irene Kanga (CATPC), Alicja Kwade, Olaf Metzel, Michael Müller, Thomas Rentmeister, Ugo Rondinone, Willem de Rooij, Karin Sander, Nasan Tur & Yin Xiuzhen

In den 1960er Jahren haben Künstler*innen wie u.a. Joseph Beuys oder die Vertreter der Arte Povera den sehr bildbezogenen westlichen Kunstbegriff zu erweitern versucht. Ihrer Verwendung von bis dato als "kunstunwürdig" geltenden Materialien ist es zu verdanken, dass der Materialeinsatz unter rein technischen, physikalischen oder historisch begründeten Gesichtspunkten überwunden wurde und sich eine neue ästhetische Kategorie etablierte. Indem sie die materialimmanenten Eigenschaften mit Symbolik aufluden, wurde Material zu einem autonomen Bedeutungsträger. Gleichsam eröffneten sie der Kunst damit die Möglichkeit, sämtliche Natur- sowie Industrieprodukte in den Materialkanon des künstlerischen Schaffens aufzunehmen.

Dieser Tradition folgend, betont die Ausstellung MONOMATERIAL unterschiedliche Ausprägungen im Verhältnis zwischen Objekt und Materialität innerhalb der gegenwärtigen künstlerischen Praxis und zeigt auf, wie zentral die Materialauswahl die jeweiligen Werkaussagen beeinflussen kann.

Obgleich alle ausgestellten Werke von nur jeweils einem Hauptwerkstoff bestimmt sind, lassen sich deutliche Unterschiede in den Produktionsverfahren und Lesarten ausmachen. Während sich einige Künstler*innen der Duchamp schen Readymade-Manier bedienen, setzen andere Materialübersetzungen als künstlerisches Mittel ein. Wieder andere wählen das Spiel mit den materiellen Eigenschaften oder beschwören die Gedächtnisfähigkeit von Materie. Auch die bewusste Einbeziehung des Immateriellen findet in der Ausstellung ihren Widerhall.

MONOMATERIAL prüft, wie die De- und Rekontextualisierung von Materialien zur künstlerischen Medienreflexion eingesetzt wird, wie politische, soziale oder philosophische Fragen aufgeworfen werden können und welch neuer Blick auf die Wirklichkeit ermöglicht wird.

Text: Philipp Bollmann

Eingetragen am: Freitag, 20.01.2023


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