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Mannheim: Hager, Hoover, Lassnig. Drei Künstlerinnen im Fokus

https://www.kuma.art/de/hager-hoover-lassnig


10.11.2023 - 28.04.2024
Kunsthalle Mannheim Friedrichsplatz 4 68165 Mannheim, Germany
Eröffnung: Donnerstag, 9.11.23, 19 Uhr

Die Herbstausstellung ist drei Künstlerinnen gewidmet, die es wieder oder neu zu entdecken gilt: Anneliese Hager, Nan Hoover und Maria Lassnig. Drei Künstlerinnen, die sich experimentierfreudig und innovativ in unterschiedlichen Medien äußerten und denen es um Verfremdungseffekte, um Körperwahrnehmung und um die Reflexion über Zeit und Raum ging. Alle drei setzten sich früh mit dem Surrealismus auseinander und fanden auf unterschiedliche Weise zu einer individuellen Bildsprache: Das verbindende Moment ist die Beschäftigung mit Licht, Raum und Körper sowie die existenzielle Frage nach der Selbst-Wahrnehmung und der Verortung in der Welt.

Anneliese Hager (1904 – 1997) war fasziniert von den surrealistischen wie abstrakten Fotografien László Moholy-Nagys und Man Rays. So begann sie mit fotografischen Drucktechniken zu experimentieren und ihre eigenen surrealistischen Gedichte mit ihren Fotogrammen zu bebildern, in denen sie Objekte des alltäglichen Lebens zu abstrakten Kompositionen verfremdete. Hager ist bis heute nahezu unbekannt geblieben, was auch daran liegt, dass ihre frühen Werke 1945 bei der Bombardierung Dresdens zerstört wurden.

Die österreichische Malerin Maria Lassnig (1919–2014) zählt heute zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, schaffte jedoch erst spät, in den 1980er-Jahren, ihren internationalen Durchbruch. Nach dem Zweiten Weltkrieg erprobte sie das Informel, setzte sich in Paris mit dem Surrealismus auseinander, fand jedoch bald zu ihrem ureigensten Thema: dem menschlichen Körper und dem Selbstbildnis. In den 1980er-Jahren entwickelte sie ihre so genannten Body-Awareness-Bilder, Analysen von Körpergefühlen, mit denen sie zur Vorläuferin der feministischen Body-Art wurde.

Die US-Amerikanerin Nan Hoover (1931 – 2008) gehört zu den Pionierinnen der internationalen Licht-, Video- und Performancekunst. Ihre frühen, zum großen Teil noch unveröffentlichten Arbeiten waren geprägt durch die Malerei des Surrealismus. Seit Beginn der 1970er-Jahre näherte sie sich in ihren Performances, Videoarbeiten und Lichtinstallationen einer auf Reduktion und Reflexion angelegten minimalistischen Formensprache an, in der die Zeit durch das Mittel extremer Langsamkeit und der Raum durch das Medium des Lichts interpretiert und bewusstgemacht werden.

Was alle drei eint, ist, dass sie im Schatten des Aufstiegs männlicher Künstler in den 1950er- und 1960er-Jahren standen. Die Kunsthalle Mannheim gibt den Pionierinnen der Nachkriegsmoderne einen vergleichenden Rahmen und entdeckt mit „Hager, Hoover, Lassnig“ drei herausragende Künstlerinnen-Positionen wieder.

01.02.2024: verlängert bis 28.04.2024

Eingetragen am: Freitag, 20.01.2023
Letzte Änderung: Sonntag, 04.02.2024


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