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Hannover: nathalie djurberg | snakes knows it’s yoga Nathalie Djurberg mit Musik von Hans Berg Filmstill Animation, Video, 6:30 min. Teil der Installation Snakes knows it’s Yoga 2010 bestehend aus 42 Plastiken, zwei Vorhängen sowie zwei Filmen, mixed media Dimensionen variabel Prada Collection, Milan © Nathalie Djurberg Courtesy Nathalie Djurberg, Gio' Marconi, Milan, Zach Feuer Gallery, New York

Hannover: nathalie djurberg | snakes knows it’s yoga

http://www.kestner.org


03.09.2010 - 07.11.2010
kestnergesellschaft goseriede 11 30159 hannover germany fon +49 511 70120 0 fax +49 511 70120 20
In der kestnergesellschaft wird das Werk der in Berlin lebenden Schwedin Nathalie Djurberg (*1978 in Lysekil) erstmals einem breiten Publikum in Deutschland mit einer institutionellen Einzelpräsentation tiefer gehend vorgestellt. Bekannt geworden durch ihre nur scheinbar harmlosen Animationsfilme, verhandelt Djurberg seit jeher Themen wie Obsession, Macht, Lust und Gewalt. Begleitet werden die filmischen Arbeiten durch Vertonungen des Komponisten Hans Berg. Wie schon bei ihrem Beitrag zur Venedig Biennale 2009, begegnet man mit Snakes knows it’s Yoga nicht mehr ausschließlich animierten Filmen, sondern einem installativen Ensemble, das stark bildhauerisch geprägt ist. Snakes knows it’s Yoga versammelt auf 42 dunklen hölzernen Sockeln zumeist unter Plexiglashauben 42 Figuren beziehungsweise Figurengruppen. Daneben sind zwei Vorhänge im Werk inbegriffen sowie zwei filmische Arbeiten.

In einem der Filme versetzt eine Schlange einen Yogimann zunächst in Trance, bevor sie ihn in Stücke reißt, was den Meditierenden jedoch ereilt, ohne dass er den drohenden Tod fürchtet. »Schlangen wissen, dass es Yoga ist« ist kurz in der bühnenhaften Kulisse zu lesen. Ein Ausspruch, der sich auf eine durch Yoga zu erreichen erhoffte Loslösung von Belastungen wie dem Festhalten am Leben beziehen lässt. Grundsätzlich stellt sich in Snakes knows it’s Yoga die Frage, mit welcher Absicht wir Leid ertragen, es auf uns nehmen. Daran schließen auch die plastischen Arbeiten an. Das Figurenpersonal reicht von Fakiren über strafende Gottheiten, Asketen bis hin zu sich geißelnden Männern und blut- und schmutzverschmierten Körpern. Aber auch Schamane, heilige Mönche und in Meditation versunkene Yogimänner treten auf. Neben dem Leid ist so das Erreichen eines anderen Bewusstseinszustandes Thema dieses Werks. Das macht auch die zweite filmische Arbeit deutlich: Die nackte Protagonistin fängt einen Frosch, beide lecken wechselseitig den Körper des anderen, woraufhin die Frau in einen rauschhaften Zustand fällt. Ihre Ekstase findet Ausdruck in den psychedelischen Malereien des Hintergrunds. Djurbergs Verwendung farbiger Neonröhren an einigen der Plexiglashauben lässt sich als Übersetzung dieses anderen Zustands lesen, als bildlich genommene Erleuchtung.

Nathalie Djurberg hat 2009 den Silbernen Löwen der 53. Venedig Biennale als viel versprechende junge Künstlerin für ihren Beitrag zu der von Daniel Birnbaum kuratierten Ausstellung ›Making Worlds‹ gewonnen. Neben anderen haben ihr das Hammer Museum in Los Angeles, das Moderna Museet in Stockholm, die Fondazione Prada in Mailand sowie die Kunsthalle Wien Einzelausstellungen ausgerichtet. Ihre Werke sind unter anderem Teil der Sammlungen des Sprengel Museums Hannover sowie des Guggenheim Museum in New York.

Das Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam sowie der Kunstverein GL Strand in Kopenhagen werden die Ausstellung nacheinander im kommenden Jahr zeigen. Ein gemeinsamer Katalog erscheint im Oktober 2010.

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am: Dienstag, 10.08.2010