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Heilbronn: Georg Herold - anders denkende Einrichtung

http://www.kunstverein-heilbronn.de/


02.10.2010 - 05.12.2010
Kunstverein Heilbronn e.V. Allee 28 / Harmonie D-74072 Heilbronn Tel. 07131-83970 Fax 07131-83972
Nach einer Reihe retrospektiver Ausstellungen in Baden-Baden, Hannover und Klagenfurt, der großen Einzelausstellung im Museum Ludwig 2008 zeigt nun der Kunstverein Heilbronn anlässlich der Einweihung seiner neuen Räumlichkeiten im Herbst 2010 eine eigens für Heilbronn eingerichtete Soloshow von Georg Herold.

Gerade in den vergangenen Jahren ist das Werk des in Köln und Berlin lebenden, an der Kunstakademie in Düsseldorf unterrichtenden Künstlers immer wieder in Beziehung zum Werk von Joseph Beuys gesetzt worden. Nicht nur thematische Ähnlichkeiten (etwa die Arbeit »Dürerhase« von 1984; bei Beuys 1976 »Grashase«), auch die Materialität hat zu diesem Schluss eingeladen. Das allerdings hieße, die Vorstellungen und grundsätzlichen Erneuerungen einer Künstlergeneration, die insbesondere in den 1980er Jahren ihren Anfang hat, gründlich falsch zu verstehen. Sowohl Georg Herold als auch Martin Kippenberger, die Freunde und Mitstreiter Albert Oehlen oder Günther Förg, und genau um jene Verbindung von Hochkarätern handelte es sich, haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie entschiedene Gegner des mytho-manischen Kunstbegriffs eines Joseph Beuys’ sind. Nicht im Schamanen ist der Ursprung aller Kunst zu sehen, sondern vielmehr in der Verwendung der Dinge selbst begründet. Dieser einfache Umkehrschluss hat für diese Generation ein großes stilistisches wie auch individuelles Befreiungspotenzial gebracht. Auf einmal vorbei war es mit dem Zwang zum Geniekult, die Aggressionen, die solcherart hyperbolische Maskulinität erzeugte, wurden von dieser jungen Künstler - generation umgedreht, sie zielten mit ihren spass-anarchistischen Aktionen darauf, jeden Mythus endgültig zu zerstören; mit Beuys war abgerechnet, es durfte endgültig wieder gemalt, gezeichnet, geklebt, gepinselt werden, eigentlich ganz im Sinne des Düsseldorfer Akademieprofessors Joseph Beuys.

Eingetragen von:
am: Donnerstag, 16.09.2010