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Baden-Baden: Baselitz-Retrospektive Georg Baselitz Der Hirte 1966 163 x 130,7 cm Öl auf Leinwand Museum Frieder Burda, Baden-Baden © Georg Baselitz, 2009 Baden-Baden: Baselitz-Retrospektive Georg Baselitz Sieben mal Paula 1987/88 195 x 172 cm Öl auf Leinwand Museum Frieder Burda, Baden-Baden © Georg Baselitz, 2009

Baden-Baden: Baselitz-Retrospektive

http://www.sammlung-frieder-burda.de/


21.11.2009 - 14.03.2010
Museum Frieder Burda Lichtentaler Allee 8b, 76530 Baden-Baden, www.museum-frieder-burda.de Tel: 07221/39898-0, Fax: 07221/39898-30 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Montag geschlossen Staatliche Kunsthalle Baden-Baden Lichtentaler Allee 8a, 76530 Baden-Baden, www.kunsthalle-baden-baden.de Tel: 07221/30076-3 , Fax: 07221/30076-500 Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr, Montag geschlossen
Einen umfassenden Einblick in das Schaffen von Georg Baselitz gibt die Ausstellung „Baselitz. Eine Retrospektive“ im Museum Frieder Burda und in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden vom 21. November 2009 bis zum 14. März 2010. Die große Werkschau an zwei benachbarten Schauplätzen zeigt im Museum Frieder Burda „50 Jahre Malerei“ und in der Staatlichen Kunsthalle „30 Jahre Skulptur“ von Georg Baselitz. Insgesamt umfasst die Ausstellung rund 140 Kunstwerke. Kuratieren wird Georg Baselitz selbst zusammen mit Götz Adriani (Museum Frieder Burda) und Karola Kraus (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden).

Georg Baselitz gehört weltweit zu den berühmtesten und gefragtesten Künstlern unserer Zeit. Nicht zuletzt dank ihm erhielt die deutsche Malerei einen Stellenwert wie niemals zuvor. Längst haben seine Werke Eingang in die wichtigsten Museen und Sammlungen gefunden und die Ausstellungserfolge reichen vom New Yorker Guggenheim Museum 1995 bis zur Royal Academy of Arts in London 2007.

50 Jahre Malerei im Museum Frieder Burda

Das Museum Frieder Burda knüpft an eine Ausstellungsreihe mit Werken von Sigmar Polke (2007) und Gerhard Richter (2008) an, die jeweils aus renommierten Privatsammlungen zusammengestellt wurden. Die Werkschau Georg Baselitz „50 Jahre Malerei“ präsentiert erneut überwiegend Leihgaben aus bedeutenden Privatsammlungen wie Josef Froehlich, Sylvia und Ulrich Ströher, Friedrich Christian Flick, Uli Knecht oder Frieder Burda. Zusätzlich sind rund 15 Werke aus dem Privatbesitz von Georg Baselitz zu sehen. Die Ausstellung zeigt rund 80 Gemälde und 40 Arbeiten auf Papier von Georg Baselitz von den Anfängen bis heute. Sie ermöglicht eine fundierte Einsicht in die Vorgehensweisen des Künstlers.

In 50 Jahren hat Georg Baselitz ein umfangreiches und inhaltlich abwechslungsreiches Werk hervorgebracht, in welchem er neue Wege beschreitet und künstlerische Maßstäbe setzt. In seinen Helden-Bildern Mitte der 1960er Jahre illustriert er im Stil der monumentalen Figurenmalerei irritierend wirkende Gestalten, die das klassische Figurenbild radikal in Frage stellen. Neun Beispiele dieser berühmten Reihe werden im Museum Frieder Burda zu sehen sein. Das Auflösen von Formen führt 1966 zu den Frakturbildern, in denen die Bildmotive zerteilt und neu komponiert werden. Diese Form der Befreiung der Darstellung von Inhalt und Bedeutung gipfelt 1969 in der Umkehrung des Bildmotivs, welche Baselitz international bekannt machte. In den auf den Kopf gestellten Motiven wie Figur, Porträt, Stillleben, Landschaft und Tierdarstellung bezeugt der Künstler seine gestalterische Experimentierfreudigkeit.

30 Jahre Skulptur in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden zeigt mit „30 Jahren Skulptur“ das bildhauerische Werk des Künstlers von der ersten Arbeit „Modell für eine Skulptur“ (1979) bis zu der neuesten Skulptur „Volk Ding Zero“ (2009), die in Baden-Baden erstmals vorgestellt wird. In jedem der neun Oberlichtsäle werden Skulpturen aus neun wichtigen Schaffensphasen von Baselitz gezeigt. Punktuell werden diese zusammen mit Bildern präsentiert, die das gleiche Sujet wie die Skulpturen bearbeiten. Denn in vergleichbarer Weise wie der Maler Baselitz in seinen Gemälden dem Malakt und damit konsequenterweise den einzelnen Pinselzügen eine größtmögliche Freiheit einräumt, so behandelt der Bildhauer Baselitz das Holz mit Kettensäge, Beil und Stecheisen. Die schroffen Linien vermitteln eine rigorose Willensentscheidung, die sich absichtlich über den rohen Kraftakt manifestiert. Von ihm ist die jeweilige Figuration abhängig und erhält ihr unverwechselbares Erscheinungsbild. Auch in der Skulptur, der sich Baselitz erstmals 1979 widmet, strebt er gegen Harmonie und Symmetrie. Die lebhafte Sprachkraft der bildnerischen Mittel ist, so der Künstler, im Medium Skulptur viel direkter lesbar und viel weniger verschlüsselt als in der Malerei.

Dabei geht es Baselitz, der sich in seinen frühen Skulpturen zunächst mit dem Sujet der Figur auseinandersetzt, jedoch nicht um eine konkrete Person, sondern um das Abbild als Träger seiner künstlerischen Ideen. Vorwiegend mit Aggression bearbeitet Baselitz Ahorn, Lindenholz, Rotbuche oder Zedernholz. Die entgegen aller handwerklich künstlerischen Eleganz gesägten, geschnitzten und gestochenen Skulpturen wirken oft wie „Figuren voller Wunden“.

Eingetragen von: admin
am: Montag, 19.10.2009